Historisches: Marathon 2

27. Februar 2018ca. 4 Minuten Lesezeit

Es war einmal...
Vor 30 Jahren fand der 5. Wiener Frühlingsmarathon, Vorläufer des VCM (ab 1994), statt: Hominiden,- im speziellen wir Sports Monkeys Triathleten-, dürfen nach 30 Jahren einen kleinen Rückblick in den Wiener Marathonlaufsport des Jahres 1988 wagen. Ihr, liebe Monkeys, und unsere Fangemeinde seid herzlich eingeladen weiterzulesen:
Erzählen wir doch unseren Jungaffen nach dem Abendtraining vor dem Einschlafen die schönsten Geschichten vom Entstehen unserer Lieblingssportart. Und: Nach wie vor kamen und kommen begeisterte TRI-Affen ja über diese Laufsportveranstaltungen zu uns um sich sportlich weiter zu entwickeln. Da lohnt sich doch ein kleiner Blick zurück!
1984 wurde der erste Frühlingsmarathon in Wien veranstaltet. Die 5. Auflage dieses Stadtmarathons ist aus Sicht von uns Monkeys aber besonders interessant. Gewiss hatten sich schon 1984 in Wien Menschen mit dem Triathlonsport beschäftigt, sie waren allerdings noch echte Exoten, wie wir Sports Monkeys heutzutage. Es haben sich in den ersten Jahren unserer Wiener Marathonveranstaltung Ausnahmesportler wie " Emil Zatopek-die Lokomotive" als Ehrengast bei Start und Ziel, oder "Dolfi Gruber" (weltbekannt in Wien als Laufsport-Original), an der Strecke blicken lassen. Schon 1988, keine halbe Dekade später, standen am folgenden Boom der Triathlonszene der nächsten Jahre maßgeblich beteiligte Vertreter unserer Sportart als Teilnehmer am Start.
Aber der Reihe nach:
Waren wir 1984 noch 794 Marathonläufer die das Ziel sahen, finishten 1988 schon 2278.
1987 gab es den einzigen Österreichischen Doppelsieg (Gerhard Hartmann bei den Männern und die grandiose, im Vorjahr viel zu früh verstorbene Carina Leutner bei den Frauen)! In diesem Jahr 87 muss man auch die Triathlon-Brüder Herbert&Anton Rattensberger. die mit jeweils 2 Stunden und 32 Minuten tolle Zeiten ablieferten, hervorheben.

1988 war Gerhard Hartman in London und Berlin am Start und damit der große Abwesende in Wien auf seiner "Hausstrecke". Es kriselte gewaltig und manche sprachen vom letzten Stadtmarathon in Wien.
Der Triathlon allerdings befand sich fast unbemerkt in den Startlöchern. Der ehemalige Weltklasseläufer und inzwischen langjährige VCM-Veranstalter Wolfgang Konrad (damals schon als Organisator der ersten Triathlons rund um die Entlastungsrinne engagiert), war als Läufer im 88er Jahr ebenfalls am Wien-Marathon-Start. 1989, nur ein Jahr später, übernahm er dann als Veranstalter den Frühlingsmarathon. Dieser entwickelte sich in weiterer Folge, wie nicht nur wir Sports Monkeys wissen, alsbald zum "VCM" (Vienna City Marathon) prächtig weiter.

Ergebnisauszug vom 10. April 1988:
1. Mirko Vindis aus Jugoslawien, Siegerzeit 2:17:45
2. Helmut Schmuck aus Österreich, 2:17:50, nur 5 Sekunden dahinter;
3. Z. Kubala aus Polen, 2:18:11
8. Wolfgang Konrad/Ö, 2:23:17 mit "TRIATHLONCLUB" in der Startliste als "Vereinsname"

1. Penny Glynis, eine Britin, gewann mit 2:36:49. (Sie gewann in diesem Jahr auch den Rom-Marathon).
2. Christa Vahlensieck BRD - der reife Superstar, mit knapp vierzig Lebensjahren in 2:37:52, die Weltrekordlerin
und Ausnahmeathletin, die mit Kulttrainer Dr. Van Aaken den Langstreckenlauf revolutionierte. (Ein Jahr später
gewann sie in 2:34:46)
3. Carina Lilge-(damals-Weber) Leutner, 2:41:56, wie meist beste Österreicherin, die später ebenfalls etliche
Triathlonveranstaltungen als erfolgreiche Teilnehmerin schmückte.

Dahinter ein Who is Who des heutigen heimischen Triathlonsports, sowie einige Mütter und Väter später erfolgreicher Triathlon-Sportler:
Triathlontrainer, Triathlonveranstalter, Sportsprecher und Kommentatoren, Klasse-TRI-Athleten, die Basis der nächsten Jahrzehnte von "Triathlon-AUT" tummelte sich speziell im Jahr 1988 beim Frühlingsmarathon in Wien.
Sport-Journalisten und TRI-Vereinsgründer, div. Funktionäre der Triathlon Landesverbände der nächsten Jahre und viele viele andere die bis heute, so sie noch irdische Freuden genießen, der Triathlon Faszination verfallen sind.

Einige wenige Namen davon hier stellvertretend für alle die, die ihr Herz danach jahrelang dem Triathlonsport geliehen haben:
Wilhelm Wagner, Helmut Hinterhölzl, Roman Nahrgang, Anton Kesselbacher, Wolfgang Schattauer, Richard Kirchler, Wolfgang Rezek, Klaus Wihlidal, Franz Knor, Franz Pentek, Kurt Mitschko, Günter Heidinger, Franz Frühauf,
I.&H. Hausladen, Richard Kapun, Harald Mayr, Wolfgang Kuzel, Markus Ratz, Alfred Arocker, Günter Kanzler, Christian Kleber und viele mehr...
Mit Christian Hofbauer erreichte ein spätberufener Triathlet unserer Affenbande, damals beim Frühlingsmarathon 1988 ebenfalls die Ziellinie am Heldenplatz! Zielfoto vom Mann in Gelb findet ihr unten.

Mit meinem vernebelt-alternden Affenhirn erinnere ich mich noch schemenhaft, dass der ÖTRV (Österreichische Triathlonverband) damals ein Jahr nach seiner Gründung 1987, 1988 in die ETU (Europäische Triathlon Union) aufgenommen wurde.

Wie wird die folgende Triathlon-Generation in Österreich aussehen?
Mit nachdenklichem Blick, Kratzen am Kopf und unter den Achseln verabschiedet sich
Euer Silberrücken

Fotos: Frühlingsmarathon Wien 1988
Herbert Honer, Trainingspartner und Freund samt damals noch nicht "Silberrücken" im Donaupark und auf der Reichsbrücke, der Zieleinlauf, erste Regeneration im Ziel: Herbert, Gregor, Rudi, Ergebnisliste 1988 Seite 2,Grafiken der Veranstaltungs Leiberln, Veranstaltungsplakat, Sports Monkey-Christian Hofbauer;

Rudi Hummel
geschrieben von Rudi Hummel

Weitere Beiträge