Staatsmeisterschaften mal anders!

30. Juli 2020ca. 5 Minuten Lesezeit

Unter höchsten Corona-Sicherheitsvorkehrungen fand am Samstag der 11.Sparkassen Mostiman 2020 statt. Das Who is Who der heimischen Triathlonszene fand sich in der Heimstätte der RATS Amstetten ein, um Staatsmeisterin und Staatsmeister über die Sprintdistanz (750m S - 19km R - 5km L) zu ermitteln. Lange Zeit war unklar, ob der Bewerb überhaupt stattfinden darf, vor wenigen Wochen wurde dies dann aber bestätigt. Nach dem Saisonauftakt in Villach (Wintertriathlon) stellt der Mostiman somit die zweite von insgesamt bis zu vier Bewerben eines wegen Corona deutlich zurechtgestutzten Vereinscups dar, welcher sich im Normalfall aus bis zu 13 Rennen zusammensetzt. Da wir nach dem Wintertriathlon bereits einen schier uneinholbaren Rückstand von fast 4000 Punkten auf den Vorjahreszweiten, den HSV Triathlon Kärnten erstmal verdauen mussten, stand am heutigen Tag aus Vereinscup-Sicht die Ergebniskosmetik im Vordergrund.

Das Veranstalter-Team rund um Bernd Keller, welcher sich in den letzten Wochen Tag ein Tag aus für die Umsetzung des Bewerbs ins Zeug gelegt hatte, stellte einmal mehr eine bestens durchorganisierte Veranstaltung unter strikter Einhaltung eines umfangreichen Sicherheitskonzeptes auf die Beine. So wurde beispielsweise eine riesiger Start-Zielbereich als „Race-Korridor“ definiert und abgegrenzt. In diesem Race-Korridor durften sich ausschließlich AthletInnen sowie einzelne, im Vorfeld deklarierte BetreuerInnen aufhalten, um im Falle einer nachgewiesenen Corona-„Einschleppung“ Infektionsketten besser rekonstruieren zu können.

Die Wechselzone wurde deutlich vergrößert, damit der nötige Mindestabstand zu jedem Zeitpunkt eingehalten werden konnte. Auf die Sportartikel-Expo der letzen Jahre wurde im Bereich der Wechselzone bewusst verzichtet, da großer Zuseher-Andrang in diesem Bereich ausdrücklich unterbunden werden sollte.

Für uns Athleten war die vermutlich größte Umstellung, das wir in einem „Rolling Start“, den man schon von größeren Veranstaltungen über Mittel- und Langdistanz kannte, mit zehn Sekunden Rückstand auf den jeweils Vorderen einzeln ins Rennen geschickt wurden. Das Rennen wurde zur Sicherheit als Windschattenverbots-Rennen ausgetragen, bei dem nur mit 1m-Seitenabstand überholt werden durfte.

Extrem starkes Profifeld

Einen positiven Nebeneffekt hatte der nahezu Komplettausfall der Profi-Rennsaison dennoch (zumindest für uns Hobbysportler ;-)): Bernd Keller konnte mit einem noch nie da gewesenen Starterfeld aufwarten, welches gleich mehrere Profis aus den Top 100 der ITU Weltrangliste umfasste.

Wie oft hat man in Österreich schon die Gelegenheit, sich mit dem Sieger des WCS Grand Finals 2019 (Lausanne) beziehungsweise den beiden Ironman 70.3 Weltmeistern der vergangenen zwei Jahre sowie den stärksten österreichischen Profi-Triathleten in ein und demselben Rennen vergleichen zu können? Mit den norwegischen Ausnahmesportlern Kristian Blummenfelt und Gustav Iden sowie dem Tiroler Luis Knabl und dem deutschen Meister Jonathan Zipf waren vier der absoluten Weltklasse zuzuordnenden Athleten am Start. Bei den Damen waren mit Lisa Perterer und Julia Hauser ebenfalls die stärksten heimischen AthletInnen vertreten.

Nachwuchs zuerst

Auch ein stolzes Juniors-Aufgebot ließ sich bei den Nachwuchsbewerben blicken und wurde dabei von Coach Annika bestens betreut. Emil, Robert, Kathi, Theo, Cedrik und Luisa lieferten sehr tolle Leistungen ab und konnten wertvolle Rennpraxis sammeln. Robert und Kathi konnten dabei ihren ersten Triathlon ins Ziel bringen - die ganze Affenbande gratuliert herzlichst! :-)

Das Hauptrennen

Mit einem Großaufgebot von 30 Monkeys konnten wir bei den Erwachsenen einmal mehr alle verfügbaren Kräfte bündeln, um möglichst viele Punkte zu holen und dem HSV vielleicht doch noch ein wenig näher zu kommen. Vom HSV waren zwar „nur“ 10 AthletInnen vertreten, diese hatten es aber in sich: Mit Perterer, Hilber, Lorber, Köstl und einigen mehr platzierte sich der Großteil des Kärntner Kaders in den Ergebislisten deutlich vor uns, wodurch der Rückstand Im Cup vermutlich nicht so deutlich schrumpfen wird, wie anfangs erhofft.

Wir sind besonders stolz darauf, dass es diesmal alle Monkeys ohne Disqualifikation und unfallfrei (eine Nahtod-Erfahrung musste Gerald leider auf der Radstrecke machen, passiert ist dabei zum Glück aber nichts…) ins Ziel gekommen sind. Das Rennfeeling auf und am Rand der Strecke war einmal mehr gigantisch, zumal auch erstmals unsere SMTC Fantrommel zusammen mit mehreren Vuvuzelas zum Einsatz kam und für mächtig Stimmung und Gänsehaut-Feeling sorgte.

Für Manu und Kathi Hofbauer, Thomas Wagner und Dario Bjelanovic war es der erste Triathlon überhaupt, Hanna Hofbauer und Astrid Gufler gingen zum ersten mal im Monkey-Dress an den Start. All unsere Neuzugänge lieferten dabei sowie alle anderen Monkeys auch eine Top Performance ab und überquerten die Ziellinie mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Stärkste Monkeys Overall wurden bei den Damen Petra Hell und bei den Herren Nico Seitan!

Den Staatsmeistertitel bei den Damen konnte sich doch etwas überraschend Therese Feuersinger vor Lisa Perterer und Julia Hauser krallen. Bei den Herren krönte sich Luis Knabl vor Lukas Hollaus und Leon Pauger zum stärksten österreichischen Triathleten.

Auch wir Monkeys durften uns in den Altersklassen über einige ÖM Medaillen freuen:

Michi Pober 3.
Alex Hahn 2.
Daniela Petrik 3.
Petra Hell 2.
Thomas Spreitzer 2.

Fazit

Ein richtig geiles Gefühl, endlich mal wieder mit der Affenbande an den Start gegangen zu sein! Wir warten schon gespannt auf den neuen Zwischenstand im ÖTRV Vereinscup und hoffen, ein wenig Boden auf den HSV gut gemacht zu haben!

Herzlichen Dank an das Team von Bernd Keller für die top Organisation - unglaublich, was mit unermüdlichem Einsatz und einer Vision alles möglich ist!

Vincent Hummel
geschrieben von Vincent Hummel

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