Der Sports Monkeys Triathlon Club

SMTC-Ladies rocken WRU

5. November 2020ca. 9 Minuten Lesezeit

6 lauffreudige Monkey-Damen haben sich abseits der gewohnten Triathlon-Pfade auf neues Terrain begeben und sich als einzige reine Damen-Staffel beim Trailrun-Ultralauf „Wien-Rundumadum“ über die Distanz von 130 km mit 1 880 Höhenmetern gewagt. Bei diesem „Erlebnislauf“ gilt es - immer den Schildern mit dem kleinen roten Herzen folgend – ganz Wien zu umrunden. Alex, Dani, Anna, Petra, Hanna und Martina gingen voll motiviert, bestens vorbereitet und top koordiniert als „Sports Monkeys Tri-Ladies“ an den Start:

Alex: Von Kaisermühlen bis Hütteldorf

Meine Etappe waren die ersten wunderschönen 32 km mit über 800 Hm vom Start über den Leopoldsberg, Kahlenberg, Wilhelminenberg bis zur U-Bahnstation Hütteldorf, wo Dani zur Übergabe auf mich warten sollte. Alles war top organisiert, es wurde im 20-Sekundentakt gestartet. Dani und Luki waren lieb unterstützend vor Ort, um mich beim Start anzufeuern und so ging es um 8:58:20 ins Abenteuer „Monkeys-Ladies-Staffel beim Wien-Rundumadum-Lauf“ los.

Das Wetter war bestens, etwas windig aber warm und vor allem kein Regen. Die ersten Kilometer bis zum Nasenweg waren flach und ich musste erst ins Laufen hineinfinden. Ab der Nordbrücke begleitete mich meine Tochter Tashina. Mit ihr war ich die Strecke schon öfters abgelaufen. Ihre Unterstützung war goldeswert! Sie war ein toller Pacemaker und so konnte die erste Etappe in der angepeilten Zeit von 3:51:49 von mir gelaufen werden.
Die Strecke war anstrengend, aber wunderschön in der Farbenpracht des Herbstes. Vom Marsfeld bis nach Hütteldorf war es dann noch eine Schlammschlacht, wo wir teilweise bis zu 10 cm in Wasser und Gatsch versanken, was uns aber nicht aufhalten konnte! Endlich in Hütteldorf angekommen, stand Dani schon in den Startlöchern, schnell übergab ich unser Sackerl mit den vorgeschriebenen Sachen und den Tracker und sie startete voll motiviert los.

Dani: von Hütteldorf bis Liesing

Bin ich im vergangenen Jahr noch als Teil einer der Mixed-Staffeln mit Stirnlampe durch die flache, stockfinstere Lobau gelaufen (als Transdanubianerin ein Heimspiel für mich), so war ich heuer bei Tageslicht in einer mir völlig fremden, extrem hügeligen Gegend auf einer Strecke von ca. 22 km mit 480 Hm von Hütteldorf bis nach Liesing unterwegs. Dank einer ausgiebigen Besichtigung vorab, den GPS-Daten auf der Laufuhr (Danke Andrea!) und meinem ortskundigen MTB-Support (Danke Steffi und Martin!) war das Orientieren aber überhaupt kein Problem.
Die Übergabe mit Alex bei der U-Bahn-Station in Hütteldorf verlief wie geplant und punktgenau, ein kurzer Wortwechsel und schon ging`s in Begleitung der beiden MTBer los. Die ersten 4 Kilometer waren schön flach und ideal zum Einlaufen, danach wurde es immer hügeliger und je tiefer ich in den Lainzer Tiergarten kam auch immer steiler und wie befürchtet aufgrund der Regenfälle in den vergangenen Tagen immer gatschiger. Dieser Abschnitt war landschaftlich toll, anspruchsvoll und abwechslungsreich und an diesem Tag Traillauf, Hindernislauf und Dirtrun in einem.

Beim Gütenbachtor wieder raus aus dem Lainzer Tiergarten gings direkt weiter in den Maurer Wald. Nochmal ein kurzer knackiger Anstieg und dann bergab zur Liesing und immer den Fluss entlang. Die Anstrengung machte sich jetzt schon bemerkbar, laufe ich doch sonst eher im Flachen, aber das Ende meiner Etappe war nicht mehr weit und angespornt von Steffi erreichte ich die Übergabestelle, wo Anna mit ihrer Begleitung schon wartete, in den geplanten 2:35.

Anna: von Liesing bis Simmering

Am Tag Zero wachte ich total unmotiviert auf und fragte mich, warum ich mir das eigentlich antue - ein Klassiker bei mir. Doch schon beim Frühstück spürte ich im Magen ein bekanntes Aufregungsgefühl. Wie halte ich das bloß bis 15:30 aus?! Ich verfolgte das Rennen online und mit jedem weiteren Kilometer meines Teams war ich immer mehr startreif.

Bei der Übergabestelle war ich überpünktlich und immer mehr aufgeregt. Zum ersten Mal als Teil einer Staffel fühlte ich mich besonders gestresst, ich wollte nicht versagen. Um 15:27 sehe ich zwei Radfahrer und eine schnelle Person daneben - das muss die Dani sein!! Rasche Übergabe des Pakets und GPS-Trackers, gemeinsames Foto, Bussi für mein Baby und jetzt bin ich im Spiel.

Meine Strecke war ca. 17 km lang und hatte um die 230 Hm - den Liesingbach entlang, über den Wienerberg und den Laaerberg hin bis zum Zentralfriedhof. Da der Stefan in der Herrenstaffel mitgelaufen ist, nahm ich mir seinen Papa als Begleitung mit.

Die erste ganz flache Hälfte verging schneller als ich dachte, zum Teil weil wir die ganze Zeit getratscht haben, zum Teil weil alles andere an diesem Tag gepasst hat: Wetter, meine Vorbereitung, Gewand, vielleicht der Vollmond? ;) Am Wienerberg musste ich kurz gehen, weil es ziemlich steil bergauf war, nutzte diese Zeit aber fürs Trinken, Essen und ein Foto mit Sonnenuntergang. Alle weiteren Kilometer sind mir schnell vergangen, einen kurzen Abschnitt bergauf im Laaerberg Park nochmals gegangen und fürs Trinken genutzt.

Ab da blieben mir aber nur mehr 5 Kilometer und es ging endlich etwas bergab. Ich bekam einen Powerkick! Die letzten 4 Kilometer waren die schnellsten, obwohl es schon gedämmert hat und wir zum Teil durch finsteres Feld gelaufen sind. Für die paar Minuten wollte ich natürlich nicht nach der Stirnlampe suchen. Die letzten Meter bin ich fast gesprintet, glücklich und aufgeregt, dass ich meine angepeilte Zeit von 2 Stunden um 10 Minuten übertroffen habe. Eine lächelnde Petra hat schon mit ihrer Begleitung gewartet. Also wieder schnelle Übergabe, ein Foto und… ich kann endlich meine Uhr stoppen!

Petra: von Liesing bis Essling

Im Vorhinein haben wir uns alle schon ca. ausgerechnet wann wer wo die Übergabe haben wird, damit wir ja alle pünktlich am richtigen Ort sind. 17:30 war die Übergabe in Liesing geplant und Anna war fast auf die Minute genau bei der Labestation. Von dort aus machten sich Gerald, mein super Begleiter und ich auf den Weg durch Simmering über das Kraftwerk Freudenau bis zur Steinspornbrücke, hinein in die Lobau und bis zur Esslinger Furt. Es war quasi ein Heimrennen, die Lobau habe ich letztes Jahr schon gut mit Dani gemeistert und ich war mir sicher, ich kenne jede Abzweigung zu 100%. Tja hab ich gedacht - vor lauter Plaudern haben wir doch glatt eine Abzweigung verpasst. 500m später sind wir draufgekommen und mussten somit 1km mehr laufen. (Anmerkung von Dani: das hat uns anderen daheim vor unseren Handys fast einen Herzinfarkt beschert!) Aber nachdem das Wetter perfekt und selbst die Strecke in der Lobau nicht sehr gatschig war, war es kein Problem für uns. Mit einem glatten 6er-Schnitt haben Gerald und ich diesen Teilabschnitt von 22km (mit kleinem Umweg) gut gemeistert und ich war froh, so eine nette Begleitung zu haben. Denn allein im Dunkeln in der Lobau zu Halloween und bei Vollmond wäre das Ganze schon etwas spooky gewesen. Glücklich am Ziel angekommen wartete schon Hanna, die uns voll motiviert begrüßte, die Sachen übernahm und schon ging das Päckchen weiter auf seine Reise rund um Wien. Meine absolute Lieblingsstrecke im Dunkeln durch die Lobau ist schon ein schönes wenn auch teilweise gruseliges Erlebnis!

Hanna: von Essling bis Gerasdorf

Meine erste Reaktion, als ich von dem Lauf erfahren hatte, war: na sicher nicht! Einige Zeit später bin ich gefragt worden, ob ich in der Staffel mitmache. Ok, einen kleinen Teil kann ich ja laufen und habe an 10 Kilometer Maximum gedacht.
Danach habe ich mir erst angesehen, worauf ich mich eingelassen habe: pro Staffel sind maximal 6 Läuferinnen möglich!! Meine Zusage zurücknehmen wollte ich nicht, aber einen Halbmarathon habe ich mir zu dem Zeitpunkt nicht zugetraut. Zu flachen 15 km konnte ich mich durchringen und zum Glück war das für alle ok, auch wenn dadurch andere den Megaanteil + Bergwertungen hatten.

Über meine Strecke gibt es nicht viel zu sagen: Ich war bestens vorbereitet, und die Wetter-Bedingungen waren ein Traum. Lacken bzw. Matsch konnte man im Dunkeln mit viel Konzentration dank Stirnlampe ausweichen. Es war ein schönes Gemeinschaftserlebnis, weil wir auch ständig mit den anderen mitgefiebert haben. Nächstes Jahr unbedingt wieder, aber eine längere Strecke!! (Ich hoffe mein Bestechungsversuch mit Beerenpunsch im Ziel geht auf, und ich bekomme wieder einen Platz in der Staffel.)

Martina: von Gerasdorf bis ins Ziel

Als Zielläuferin konnte ich tagsüber noch ganz entspannt all meine Kolleginnen via Tracker verfolgen und meine Übergabezeit evaluieren. Laut Berechnung sollte Hanna kurz nach neun am Bahnhof Gerasdorf eintreffen und so warteten mein Rad-Buddy Markus und ich zeitgerecht auf das Aufleuchten von Hannas Stirnlampe.

Nach dem Übergabeprozedere (Tracker- und Notfallspaketweitergabe, obligatorisches Foto) ging es für mich los. Die Strecke (Halbmarathondistanz) - ein Traum! Über den Marchfeldkanal, Bisamberg und wieder am Marchfeldkanal entlang Richtung Donauinsel und Donaupark ins Ziel. Heuer war auf der Strecke deutlich weniger los als im vergangenen Jahr. So lief ich die meiste Zeit in Finsternis und Einsamkeit, treu begleitet von meinem Spitzennavigator Markus. Die Orientierung war trotz Dunkelheit kein Problem, da wir die Strecke schon gut kannten.

Ich habe jeden einzelnen Kilometer genossen, vor allem den Trail über den Bisamberg und so kam das Ziel rasch näher. Dort wurde ich schon von meinem Team erwartet und wir konnten unseren Triumph gemeinsam feiern – schnellste Damenstaffel (ok, wir waren auch die einzige reine Frauengruppe) mit einer Zeit von 14:14h.

Wien-Rundumadum war wieder ein Erlebnis – mir bleibt nur mehr DANKE zu sagen:

- Alex für die Bewältigung der Strecke mit den meisten Kilometern und Höhenmetern
- Dani für die perfekte Teamleitung und Organisation
- Anna für deine Begeisterung
- Petra für den Adrenalinkick beim Beobachten deines Trackers ;-)
- Hanna für den ausgezeichneten Punsch im Ziel
- Markus für deine Begleitung und Navigation

Fazit: Es war ein affenstarker Lauf!!! Vorsatz für nächstes Jahr – „Da geht noch was!!!“

geschrieben von Dani Petrik & den SMTC-Ladies

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