Fit in Age – MonkeysTraining einmal anders

26. Juni 2021ca. 9 Minuten Lesezeit

Triathlon, der schönste Sport der Welt, den man sich vorstellen kann, wie ihr alle mir mit Sicherheit bestätigen könnt. Schwimmen, Radfahren, Laufen. Freiluftsport, Sonne, Wasser, Luft wie HERRLICH.

Stabi- und Krafttraining, Langlaufen, Ernährung, ja auch das gehört zum Training. Schnell summieren sich die Stunden Woche für Woche und Monat für Monat und ja auch Jahre. Am Anfang einer Triathlonkarriere steht die volle Begeisterung, man ist motiviert und kann nicht genug bekommen. Der Körper freut sich über neue Aufgaben und bringt immer bessere Leistungen. Die ersten Wettkämpfe werden gefochten und ge- und besiegt, oft auch nur mit sich selbst oder dem Wasser oder einem platten Reifen ;-) Aber wenn man dann die Finishline überquert, ist all der Schmerz vergessen. Wundervoll!

Mit zunehmendem Alter und den Erfahrungen stellte ich aber fest, dass der Körper sich verändert. Viele allgemeine Trainingspläne sind für Jüngere geschrieben und mein Körper zählt da nun nicht mehr wirklich dazu. Problem war das für mich keines, nur ich wollte an meinem Training etwas ändern, weil ich merkte, dass es so nicht mehr wirklich für mich funktioniert.

Mein Interesse daran war so groß, und so wurde meine Idee geboren, eine Ausbildung zum Fitnesstrainer für ältere Athleten zu starten. Voller Elan stürzte ich mich in die neue Aufgabe und zu meiner Freude durften wir ein Projekt selbstständig planen und am Ende der Ausbildung zum Abschluss präsentieren. Schnell war klar, Monkeys waren bestens dafür geeignet. Monkeys sind engagiert, ausdauernd und für jeden Unfug zu haben und so war das Projekt FIT IN AGE geboren.

Auserwählt wurden Rudi, unser unkaputtbarer Silberaffe, weiters sein fleißiger Trainingspartner und Freund Robert. Ich wollte in ihr Langdistanztraining nicht wirklich eingreifen und so einigten wir uns auf Einheiten mit Koordination, Beweglichkeit und Gedächtnis. Trainingsbereiche, die viel zu sehr im höheren Athletenalter vernachlässigt werden. Aus zwei wurden vier Monkeys. Andrea und Christa gesellten sich auch dazu und so konnten wir Anfang April loslegen.
Sechs Einheiten zu je 60 Minuten waren vorerst geplant. Freude und Neugier begleiteten beide Seiten und in der ersten Einheit wurde einmal eine Bestandsaufnahme des Ist-Zustandes gemacht. Computertest für das Gedächtnis (hier kann ihn jeder mal probieren, war wirklich anstrengend: https://www.mental-aktiv.de/gehirnleistungstest), Beweglichkeit der verschiedenen Körperteile und ein Koordinationsparcours wurde von allen vieren mit vollem Einsatz gemeistert. Vor allem der Parcours hatte es in sich. Es musste balanciert, gesprungen, übersprungen, im Drehen gefangen, vorwärts und rückwärts gerollt werden, unter einer Bank durch und über einen Tisch gehechtet werden uvm. Das Ganze auch noch auf Zeit.

Fit wie alle vier sind, kamen nach einer kleinen Stärkung aber schon erste Ideen, was wir alles noch machen könnten. Kurz wurde der Tanz Jerusalema erwähnt. In der 2ten Einheit wurden alle vier von mir mit unterschiedlichsten Bällen konfrontiert. Spielen, Werfen, Fangen, Millionenshowfragenbeantworten, abschießen, drehen, balancieren usw. Bewegungen, die man vor Jahren, wenn nicht Jahrzehnten das letzte Mal gemacht hatte. Alle waren so begeistert, dass sie nochmals so eine Einheit mit Bällen durchführen wollten. Ich glaube, es hätte gereicht, einfach nur alle Bälle auf den Platz zu legen und sie hätten sich mindestens 60 Minuten damit gespielt. Ja, wann tut man das denn als Erwachsener!?!

Am Ende der zweiten Einheit redeten wir wieder über den Tanz und da Tanzen ja genauso Beweglichkeit, Koordination und Gedächtnis fordert, war die 3te Einheit auch schon geplant. Alle vier bekamen die Hausübung, die Schritte mittels eines Videos bis zum nächsten Treffen zu lernen. So fleißige und motivierte Schüler und Schülerinnen hatte ich wohl in meiner ganzen Lehrerlaufbahn nicht. Eine Woche später konnten alle die Schritte perfekt und wir konnten ein Video aufnehmen. Die vier waren einfach GROSSARTIG. Aber seht es euch selbst an. Ich war mehr als begeistert.

Vielleicht ergibt sich ja daraus ein Flashmop für andere Monkeys auch, z.B. beim Wiener Triathlon…;-) Was haltet ihr davon?

Motiviert und voller kindlichem Elan gings in die 4te Einheit in den Motorikpark. Spätestens hier brauchten mich die vier gar nicht mehr. Balancieren, Schaukeln, Klettern, Hüpfen…einfach wieder ein bisschen Kind sein dürfen. Meine Monkeys machten ihrem Beinahmen alle Ehre. Sie waren von den „Bäumen“ nicht mehr wegzubekommen. Wartete doch noch die Hausaufgabe ein Gedichtlernen auf sie ;-) Wie schnell die Zeit verging, wir waren schon bei der 5ten und vorletzten Einheit. Ballspiel auf Wunsch stand auf dem Stundenzettel. Kleine Wettkämpfe und Koordinationsspiele ließen die Vier nochmals zu ihrer Höchstform auflaufen. Beruhigen konnte ich sich schließlich dann noch mit einer QiGong-Runde zum Abschluss, wo mich Christa gleich tatkräftig unterstützt hat, weil sie das seit Jahren schon macht.

Nach mehrmaligem wetterbedingtem Verschieben konnten wir die 6te und letzte Einheit durchführen. Die Verbesserung der Leistung stand nicht wirklich mehr im Vordergrund. Es war der riesengroße Spaß, den wir alle hatten. Einfach großartig. Belohnt wurden wir dann mit einem köstlichen von Andrea gekochten üppigsten Essen, dass sich alle vier aber mehr als verdient hatten. Bei der Präsentation eines solchen Projekts bei meiner Diplomprüfung konnte ich nur mit sehr gutem Erfolg abschließen. Somit gilt all mein DANK euch Vieren, tollen großartigen, fitten Silbermonkeys, die für mich GOLDwertvoll geworden sind.

Und da es uns allen soviel Spaß gemacht hat, haben wir beschlossen, dass weiter zu machen. Und die Alex braucht ja „Versuchsmonkeys“, wo sie ihre Einheiten mal vortesten kann und wer wäre da besser geeignet als meine vier Musketiere ;-)

Neugierig, wie ich bin, wollte ich natürlich wissen, wie es ihnen wirklich gefallen hat und so bekam ich ehrliche und tolle Antworten auf meine Feedbackfragen. Hier sind sie:

Christa:
1. Am besten hat mir das Einstudieren unserer "Tanzeinlage" gefallen, schon lange nicht mehr so viel gelacht!
2. Weniger hat mir der Konzentrationstest gefallen, war doch etwas anstrengend...
3. Evtl. noch etwas mehr Übungen für Gleichgewicht, weil das meine Schwachstelle ist.
4. Hab mich gut betreut gefühlt, nur im Motorikpark war die Zeit etwas zu knapp, finde ich (evtl. Doppeleinheit günstiger?).
5. Konkret nehm ich mir mit, wirklich regelmäßig zumindest ein bißchen Bewegung zu machen, und mir auch öfter mal was Neues zuzutrauen!
6. Es ist ein sehr abwechslungsreiches Programm und macht auch wirklich zumeist Spaß!
7. Ich denke, die Einheiten könnten von der Zeitspanne her jeweils durchaus etwas länger sein (vor allem für ältere TeilnehmerInnen)!

Robert:
Wie Alex mit der Idee gekommen ist einen Tanz einzustudieren und ein Video aufzunehmen, habe ich mir als eingefleischter Nichttänzer, wirklich überlegt wie ich da jetzt rauskomme. Aber es hat schon beim Üben zu Hause Spaß gemacht und dann gemeinsam das Video zu machen war ein absolutes Highlight.

Rudi:
Super war´s, viel Erfolg bei deinen Ausbildungen!
1. Ballübungen und Motorikpark
2. Alles was mit einem Computer zu tun hat
3. Außer den Sachen mit dem Computer hätte ich bei allen Übungseinheiten mehr vertragen. ZB: mehr Übungseinheiten insgesamt, oder längere Dauer der Einheiten
4. Gut, ich bin rundum zufrieden gewesen.
5. Vor allem dem Ball mehr Aufmerksamkeit schenken!
Ebenso: Koordination und Tanz werde ich in meinem Alltag diversen anderen Trainingseinheiten (Ausdauerübungen) vorziehen.
6. Alleine so Gruppenübungen sind Grund genug, in einem gewissen Alter, über den eigenen Schatten zu springen und die Komfortzone unter Anleitung zu verlassen.
7. Die Einheiten eine halbe Stunde zu verlängern, oder in ein Wochenende mal eine Doppelstunde reinzupacken kann ich mir gut vorstellen

Andrea:
a) generell: die Abwechslung & dass du dir für jede Stunde etwas Neues überlegt hast & dein Einsatz: das Gedicht, der Tanz, Motorikpark... : Einfach toll! Du hast die Gruppe und den Ablauf voll im Griff, gratuliere!!
b) die kleinen "Challenges" = ' Wettkämpfe/ Spiele und auch den Computertest am Anfang und am Ende. Mir taugt das halt....:-) Und man sieht dadurch rasch, wo man gut ist bzw was fehlt und wo man üben soll ( Purzelbaum, Gleichgewicht...............)
c) Verbindung von Körper & Geist (am Wackelbrett stehen und Fragen beantworten.... Gedicht,... Fingerübung & Malreihe rückwärts...
d) Chigong

Was hat dir weniger gefallen? A: Ballspiel-Anweisung - es hat sich ja dann geklärt, ich denke: Anfangen mit ' einfacher' Anweisung, DANN die Anordnung ' umdrehen'

3. Wovon hättest du noch mehr gebraucht oder dir gewünscht? A: Dass es weitergeht :D.

4. Wie betreut hast du dich gefühlt? Gut. Du checkst wirklich, wer was wann braucht : Zuspruch, Lob Aufmerksamkeit, bisschen liebevolle Strenge  oder in-Ruhe-gelassen-werden: das ist eine echte Qualität! Und was ich auch gut finde: du ziehst nicht den einen oder die andere vor den Vorhang, sondern es haben alle ihren Platz...

5. Was nimmst du dir konkret in deinen Alltag mit?
A: Das Neue: Tanzen kann Spaß machen. Großen Spaß sogar! :D Qigong ebenso! Motorikpark macht auch Spaß!

6. Was würdest du jemanden sagen, der sich für Fit in Age interessierten würde?
A: Es ist weitaus mehr als Seniorenturnen: Es spricht alle Sinne und Fähigkeiten an: körperliche - geistige - seelische- kreative. - Einfach mal ausprobieren! Ich war begeistert!

7. Welche Verbesserungsvorschläge möchtest du uns noch mitteilen? Mir fällt nichts ein! Ich denke: mehr von allem, konstantes, regelmäßiges Üben ganzheitlich einerseits, aber auch gezielt bei den Schwachstellen der Einzelnen - dann wird man auch Fortschritte und Erfolge sehen, ab und an Standortbestimmungen, bei 'Testmuffeln' vllt auch nur spielerisch ..... dadurch werden die ' blinden' Flecken aufgedeckt und man kann daran bzw damit arbeiten.,.

Doch, jetzt fällt mir doch was ein:
Dokumentation der ' Test'ergebnisse - den TN mitgeben oder Bild schicken, einfach, damit sie es auch ( schriftlichvor Augen) haben.... und du könntest es dir auch in eine Datei eintragen, einfach, um den Verlauf zu dokumentieren... Angenommen, die Leute kommen über Jahre (hoffentlich!!), dann ist der Ausgangs/ Zwischenzustand interessant....:-)

Vielen lieben Dank DIR, ich bin sicher, deine "Ager*innen" werden happy sein mit dem Programm und mit Dir :-*

Alexandra Hahn
geschrieben von Alexandra Hahn

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