Age Group EM 2021
Nachdem wir uns beim Mostiman 2021 in Wallsee über die Olympische Distanz für die Age Group EM 2021 in Valencia qualifiziert haben, traten 5 Monkeys von uns - Johanna Hofbauer mit Christian Hofbauer als Begleitperson und Fotograf, Julia Rohe, Rene Stahl und ich - die Reise an. Die Reise nach Valencia.
Am Donnerstag, den 23.09.2021 geht es los. Über den ÖTRV konnte man ein Package buchen, in dem die Unterkunft, der Flug und der Radtransport inkludiert waren. Das nahmen 4 von uns - bis auf Julia, die das ganze über den Deutschen Verband gebucht hat - an. Also hieß es im Vorab Rad abbauen, in eine Radtasche verpacken und alle üblichen Utensilien, die man eben so beim Triathlon braucht, in einen Koffer packen. Die Anreise erfolgt problemlos und im Nu landen wir in Valencia. Vor dem Wettkampf haben wir 2,5 Tage Zeit. Der erste Weg führt uns direkt zur Wettkampfanmeldung und danach zum Meer. Es ist stürmisch an dem Tag und wir lassen das mit dem Schwimmen noch sein, da wir auch kein Badegewand mithaben.
Am Freitag können wir uns nicht mehr zurückhalten und Johanna und ich springen ins Meer - es ist zwar immer noch unruhig und die Wellen sind hoch – aber was für ein Heidenspaß! Danach wird am Nachmittag die Stadt ausgiebig erkundet und die Radstrecke des Wettkampfes - nach einer genauen GPS-Routenerstellung für die Garmin-Uhr von Rene - besichtigt.
Am Samstag, den 25.09.2021 finden die ersten Bewerbe statt:
Um 08:00 die Age-Group Meisterschaft über die Sprintdistanz, um 12:00 der Para-Bewerb, um 15:00 der Elite Damen Bewerb und um 18:00 der Elite Herren Bewerb.
Wir sind in der Früh gleich vor Ort um uns den Schwimmstart anzuschauen und die anderen TeilnehmerInnen anzufeuern.
Während dem Elite Damen Bewerb sind wir hautnah dabei und feuern unsere Landsfrau Julia Hauser an. Was für ein spannendes Rennen! Julia bewegt sich auf der Radstrecke im Mittelfeld und kann sich auf der Laufstrecke dann noch bis auf Platz 15 vorkämpfen. Gratulation an dieser Stelle und Hut ab!
Am Nachmittag absolvieren Johanna, Julia und ich eine kurze Schwimmaktivierung im Meer als Vorbereitung auf den morgigen Tag.
Bei den Herren um 18:00 sind wir nur kurz vor Ort, da es am Abend für uns heißt, sich auf den morgigen Wettkampf vorzubereiten. Eine Pizza am Abend, alles für morgen vorbereitet und dann: früh ins Bett!
Sonntag, 26.09.2021: Race Day
Tagwache um 04:55, Frühstück um kurz nach 5. Da wir alle unterschiedliche Start- und Check-In Zeiten haben, heißt es für mich als erstes: Ab aufs Rad und in der Dunkelheit Richtung Hafen von Valencia, wo der Check-In stattfindet und die Wechselzone ist. Durch die westlichere Lage geht die Sonne hier zurzeit ca. 1 Stunde später auf als bei uns: laut Google offiziell um 07:50. Also heißt es auch in der Dunkelheit die Wechselzone einrichten. Der Start erfolgt in 7 Wellen je nach Altersklasse und aufgrund der Pandemie als Rolling Start mit 3 Sekunden Abstand. Kurz vor 08:00 Uhr geht es Richtung Schwimmeinstieg. Vor mir sind nur ein paar Athleten und nach nur ein paar Signaltönen, die den Absprung der AthletInnen bekanntgeben, heißt es für mich also schon um knapp nach 08:00: Sprung ins Wasser vom ca. 1,5m hohen Steg. Absprung - und zum ersten Mal bei einem Köpfler-Start im Triathlon hält meine Schwimmbrille - Yes! Erster Erfolg :D
Das Schwimmen ist traumhaft. Während ich den Hafen durchkreuze, geht die Sonne über dem Horizont auf und beleuchtet jetzt in sattem gelb-orange-rotem Licht mit seinen Schiffen und Bojen den Hafen von Valencia. Was für ein Start in den Wettkampf!
Das Schwimmen ist überstanden und nun heißt's mit Salzgeschmack im Mund in die Wechselzone und ab aufs Rad! Die Radstrecke verläuft durch die Stadt, Straßen wurden extra abgesperrt und die Strecke ist flach aber technisch anspruchsvoll: Auf einer Runde gibt es fünf 180°-Wenden und dazwischen einige Geraden. Zu fahren sind 3 Runden. Der Salzgeschmack im Mund vermischt sich mit dem süßlichen Aroma vom Iso-Getränk.. komische Kombi! Nach den ersten Kurven richtet sich mein Blick auf den Lenker: Moment mal.. der ist ja schief! Kurze Panick - soll ich stehen bleiben und jemand vom ÖTRV um einen Imbusschlüssel fragen? Oh, nein, ich darf ja keine externe Hilfe annehmen! Verflixt.. genau heute habe ich zum ersten Mal in einem Rennen kein Reparaturwerkzeug in der Satteltasche mit dabei. Was nun? Also heißt es durchhalten und vorsichtig fahren... doch da der Kurs gegen den Uhrzeigersinn geht und fast alle 180-Grad-Wenden in die gleiche Richtung gehen wird der Lenker in jeder Kurve schiefer. In der 2. Runde muss ich stehenbleiben und ihn gerade richten. In der 3. Runde verschiebt er sich erneut immer mehr und es heißt für mich nur noch hoffen, dass ich es bis zur Wechselzone schaffe und das Ganze nicht gefährlich endet!
Zum Glück geht alles gut, auch wenn ich mit einem ca. 30 Grad verdrehten Lenker in der Wechselzone ankomme. Ich dürfte ihn beim Wiederaufbau nach dem Transport in der Radtasche zu wenig fest montiert haben. Diesen Fehler werde ich wohl nicht wieder machen!
Aber jetzt geht's erstmal ab auf die Laufstrecke. Entlang vom Hafen von Valencia und zum Glück bei genügend Labestationen vorbei, da es immer heißer wird, läuft man zur Hälfte an anfeuernden Supportern vorbei - das gibt nochmal Aufschwung. Trotz zunehmender Hitze kann ich mein Rennen unter meiner erhofften Zeit - in 02:17:11 - finishen und laufe mit erhobenen Armen und einem Freudensprung über die Ziellinie.
Was für ein atemberaubendes, schönes Triathlon-Rennen mit einer Wahnsinnskulisse und angenehmen Atmosphäre.
In den 1,5 Tagen die uns nach dem Wettkampf noch bleiben erkunden wir nochmal Valencias bezaubernde Altstadt und statten dem Oceanográfic, dem Aquarium von Valencia, einen Besuch ab. Am Montag Abend geht's dann zurück nach Hause.
Valencia, Danke. Schön, diese Erfahrung gemeinsam mit den anderen Monkeys erlebt haben zu dürfen!