(M)eine Schwimmeinheit im 2. COVID-Winter
Prustend, schnaufend klammere ich mich an den Beckenrand, klappe die Badehaube an den Ohren 'rauf: Was hat Annika (Vincent, Matthias, Moritz) gerade gesagt? Ich bin – wie meistens - die letzte der Schwimmgruppe, die neue Aufgabe wird bereits angerissen. Aha, DAS möchte sie üben, alles klar, auf geht's zu den nächsten Längen. Die Kollegen/innen sind schon ausgerastet, starten dynamisch. Ich hole tief Luft und versuche mich auf das Gesagte zu konzentrieren: Abstoßen, Arm-, Kopfposition, Schultern, Spannung der Beine… nicht so leicht, gleichzeitig an alles zu denken. Technikteil abgeschlossen. Die ersten Längen danach "flutschen" nur so dahin – bessere Wasserlage und -gefühl, ich merke den Wasserwiderstand, noch ist die Kraft vorhanden, ich bin schnell, herrlich fühlt sich das an! Im Kondi-Teil lässt mit Fortdauer diese Kraft nach und meine Bewegungen und die Wasserlage werden wieder schlampig. Konzentration! Zum Schluss noch eine paar flotte Längen mit erhöhter Frequenz, Wassergefühl und Körperspannung sind erstaunlicherweise wieder zurück: aha, es geht doch! Letzte Mobilisation der Kräfte. Ausschwimmen. Tauchen. Loslassen.
Heiße Dusche. Müde. Aber so schön, mit Euch das gemeinsam zu machen! Gewissermaßen alleine unter Wasser - und doch teilt man das gemeinsame Eintreffen im Schwimmbad, die Schlüsselausgabe, die Übungen, das schemenhafte Aufeinandertreffen unter Wasser, die rechtschaffene Müdigkeit danach, die ganze Schwimmbadatmosphäre mit Chlorgeruch drinnen und feucht-kalter Luft und Dunkelheit draußen.
Die Wintersaison folgt ganz ihrem eigenen Rhythmus: Jetzt wird der technische und konditionelle Grundstein für unsere erste Disziplin im nächsten Sommer gelegt. Hoffentlich können wir heuer, im zweiten COVID-Winter, durchgängig schwimmen! Es wäre so gut für Körper, Geist und Seele…. und nicht zuletzt für die Wettbewerbe im kommenden Jahr!