Crosstriathlon Innsbruck
4 Monkeys beim X-Triathlon
Am Samstag 02.10.2021 war die letzte Station des Vereinscup 2021, der Crosstriathlon in Innsbruck. Mit einem moderaten Vorsprung im Vereinscup ging es für die Monkeys mit einer kleinen Abordnung auf die Reise ins weit entfernte Innsbruck, um uns dort die goldene Banane, äh, natürlich den Vereinscup 2021 zu sichern. Die Anreise erfolgte bereits tags zuvor. Im Laufe des Vormittags dann die schlechte Nachricht, dass Michi Pober verletzungsbedingt nicht an den Start gehen kann. Somit konnten wir keine Mannschaft stellen, eine Medaille hätten wir gemacht, waren doch nur 2 andere Mannschaften gestartet. Gerhard Pawlat hatte große Mühe mit der Zuganreise. Zuerst war sein Zug defekt stehen geblieben, dadurch kam es zum mehrmaligen Umstieg. Hierbei konnte Gerhard den Radwechsel mehrmals trainieren. Zu Mittag erreichte uns die nächste Hiobsbotschaft. Lukas Hartmann musste sein Antreten absagen, da Frau und Sohn krankheitsbedingt gepflegt werden mussten. Dadurch waren lediglich 4 Monkeys am Start beim Crosstriathlon (1 km schwimmen, 27 km MTB, 9,6km Crosslauf).
Gegen 16:00 erreichten dann endlich alle Affen das Wettkampfgelände. Da ich die Strecke bereits von 2019 kannte übernahm ich den Guide für unsere Streckenbesichtigung. Robert Schlederer und Martin Riess waren mit der Strecke nicht vertraut, Gerhard kannte die Einzelabschnitte noch von seinem Start 2018. Unseren beiden Supporterinnen Steffi Tschank und Inge Schlederer genossen währenddessen die sonnig warmen Stunden am Innsbrucker Baggersee. Um mit der Radstrecke bestens vorbereitet zu sein, fuhren wir 2 Radrunden. Räder in den Autos verstauen, Wechsel auf die Laufsachen und los ging es mit einer Runde Laufstreckenbesichtigung. Hierbei wurden die bereits knackigen Anstiegen getestet. Es ging über die „Stairs of hell“ mit 165 Stufen und der zweite Anstieg hatte den Namen „Muddy Hill“. Auf diesem ging es teilweise auf allen vieren den Hügel rauf. Zurück bei unseren Supporterinnen, ging es zur obligatorischen Jugendherberg. Es folgte ein gemeinsames Abendessen mit vereinzelt einigen Elektrolyten zur Stärkung für morgen.
Samstag, es ist Wettkampftag
Mit sehr flauschigen Außentemperaturen (rund 10 Grad) ging es zum Wettkampfgelände. Check In, rein in die Neoprenanzügen und ein kurzes Einschwimmen war auch noch möglich. Der Baggersee hatte eine Temperatur von 18,5 Grad, es wurde zur frischen Angelegenheit. Um 8:30 erfolgte dann der Schwimmstart vom Festland aus. Die knapp 50 Starter (Damen plus Herren) mussten 2 Runden im Baggersee schwimmen, mit einem kurzen Landgang. Nach knapp 16 Minuten erreichte ich den Schwimmausstieg, dicht gefolgt, wie meist so oft, von Robert, der sich gleich an meine Fersen heftete. Beim Ausziehen des Neos dampfte der Körper dann ordentlich. Die Temperaturdifferenz vom flauschigen Wasser zur kalten Außentemperatur war deutlich spürbar. Wie aus heiterem Himmel taucht auf einmal Gerhard in der Wechselzone auf, wie schnell war Gerhard bitte? Er war beim Schwimmen sehr motiviert und kam mit einem kurzen Zeitabstand in die Wechselzone. Martin absolvierte den Schwimmsplit bei seinem ersten Triathlon mit Bravour und seine Spezialdisziplin das MTB kam ja noch. In der Wechselzone hatten unseren Monkeys die verschiedensten Bekleidungsstrategien für die Radstrecke. Vom kurzen Einteiler, über den langen Einteiler bis zur Windjacke oder auch die Wintermontur war mit dabei.
Zuerst frisch, dann warm am Rad. Vorbei an Inge und Steffi, die in ihren warmen Jacken eingepackt waren bei der Aufstiegslinie warteten, ging es auf die Radstrecke. Es musste 5 Runden (Gesamt 27 km 350 Höhenmeter) absolviert werden. Knackige Anstiege, rasante Abfahrten, Spitzkehren bergab, fahren im hohen Gras, Schotter, Waldboden, Asphalt, steile Abfahrten, es war alles dabei und forderte das gesamte MTB Repertoire heraus. Im Windschatten von Robert folgte ich ihm aus dem Klärwerk heraus. Nach gefühlt einer Minute ging es bereits den Anstieg rauf, der Puls schoss hoch, dem Körper wurde richtig warm. Robert fuhr sein Tempo konstant weiter, um sich die Kräfte vor dem abschließenden Crosslauf einteilen zu können. Öfters kam von hinten das Kommando „Achtung Links“, es war wieder an Athleten der einen überholte und in teils noch so engen Passagen vorbeikam. Auf den Gegenpassagen wurden immer wieder mal die restlichen Affen gesichtet, begrüßt und angefeuert. Martin konnte auch der Radstrecke seine Stärke ausspielen und überholte einen Monkey nach dem anderen. Mit zunehmender Anzahl an Radrunden wurde es deutlich wärmer, die Sonne zeigte sich, es war weit und breit keine Wolke zu sehen. Am Weg in die nächsten Runde wurden wir von Inge und Steffi angefeuert. Hinein in die vierte Runde überholt mich zu meiner Verwunderung bereits Martin. Ist Martin so schnell geschwommen und fliegt er wortwörtlich durch die Radrunden?? An seinen Hinterreifen konnte ich mich nur kurz anhängen und wollte nicht zu viel Rückstand beim Radln kassieren, um beim Laufen noch den Anschluss an Martin machen zu können. Mit viel zu hohem Puls passierte mir dann bei einem Anstieg, ein unnötiges Malheur. Kurzer steiler Anstieg, Geschwindigkeit zu langsam, leichte Hanglange. Ich konnte beim Abstieg vom Rad keinen festen Stand vorfinden, Verlust des Gleichgewichts, Abwurf samt Rad in die Brennnesseln Stauden. Gerhard, Robert und Martin konnten ihre Radstrecke sturzfrei überstehen und nun ging es in die Wechselzone.
Laufen, es wird brutal, aber richtig brutal
Rein in die Laufschuhe und los geht’s mit den 4 Laufrunden. Wetterbedingt legten alle Monkeys ihr Winterfell ab und gingen mit dem Einteiler auf die Laufstrecke. Zuerst flach durchs Klärwerk, danach folgte entlang der Autobahn ein Anstieg, ehe es zum Berühmtberüchtigten „Stairs of hell“ ging. Die Oberschenkel brennen bereits heftigst und dann muss man auch noch 165 Stufen rauf. Entlang des Stiegen Geländers zogen sich die Teilnehmer hoch. Hierbei war jedem Starter die Qualen im Gesicht anzusehen. Gefolgt von einem kurzen Flachstück und eine bergab Passage konnte der Puls etwas gesenkt werden, bevor es mit „Muddy Hill“ weiter ging. Wie wir Affen es gewohnt sind, sich von einem Baum zum anderen zu schwingen, galt es beim Bergauf Stück sich von einem Baum zum anderen hochzuziehen. Nun es ging es auf das Steilbergabstück, beim dem der Veranstalter eine Leine entlang der Bäume spannte. Raus aus dem Wald, flach am Asphalt ging es zurück ins Klärwerk.
Vorbei an der Affenpresse ging es auf die restlichen Runden. Meine Haxn waren bereits komplett blau, vermutlich auch aufgrund der Vorbelastung vom Ironman Austria. Ich musste gegen meine schweren Beine richtig ankämpfen, um noch eine Chance zu haben, auf Martin aufschließen zu können. Im Verlauf des Rennens waren die Quälerei bei Robert und Gerhard anzusehen. Alle Monkeys kämpften mit den beiden heftigen Anstiegen, sowie die Höhenmetern. Musste doch auf den 9,6km langen Laufstrecke 320 Höhenmeter bewältigt werden. Auf den letzten beiden Kilometer konnte ich in unmittelbarer Sichtweite von Martin hinterherlaufen. Einfach durchbeißen und versuchen aufzuschließen war die Devise, wobei Martin bereits meinen Atem gespürt haben dürfte und sein Tempo weiter durchzog. Am Anfang des Klärwerks konnte ich die Lücke schließen und lies mich nicht beirren mein hohes Tempo bis ins Ziel durchzuziehen. Dicht gefolgt von Martin, überquerten wir die Ziellinie. Martin finishte seinen ersten Triathlon in einer großartigen Zeit von 02:39:02. Nun empfingen wir Gerhard und Robert im Zielkanal. Gerhard war im Ziel die Schinderei anzusehen, Minuten später hatte er schon wieder seinen üblichen schmäh auf Lager.
Medaillenausbeute der Herren
Robert konnte seine bereits dritte Einzel ÖM-AK Medaille 2021, nach Halbdistanz und Aquathlon, einkassieren. Gratuliere Robert, affenstark. Ich durfte nun das Gefühl bei einer ÖM eine AK-Medaille abzuräumen in Erfahrung bringen. Meine erste ÖM-Medaille und gleich der 2te Platz, wie geil.
Ralph-Christian van Linthoudt: 02:38:57, 2.AK
Martin Riess: 02:39:02, 5.AK
Gerhard Pawlat: 02:53:30, 6.AK
Robert Schlederer: 03:07:27, 3.AK
Mit den Medaillen im Gepäck sowie dem Gewinn des Vereinscup (auch wenn seitens ÖTRV noch nicht offiziell war), ging es zurück in den Großstadtdschungel. Eine lange Triathlon Saison 2021 geht zu Ende und der Pokal ist wieder zuhause bei uns Affen.