Der Sports Monkeys Triathlon Club

Fast – Hard – Legendary!

19. September 2022ca. 4 Minuten Lesezeit

Der 35. Austria Triathlon Podersdorf
Das ist der Slogan des Austria Triathlon Podersdorf, der heuer bereits zum 35. Mal ausgetragen wurde und damit zu den absoluten Klassikern der österreichischen Triathlonszene zählt.
Unter diesem Motto lässt sich auch mein eigenes Rennen zusammenfassen: ein legendäres Schwimmen, ein harter Radsplit und ein schneller Lauf.
Das Schwimmen war weniger wegen meiner Schwimmleistung legendär, sondern weil es in der Geschichte dieser Veranstaltung erstmals im Schwimmteich der nahe gelegenen St. Martins Therme ausgetragen wurde und nicht im Neusiedlersee. Somit waren für die Starter auf der Langdistanz vier Runden à 950m Schwimmen und drei Landausstiege zu absolvieren. Außerdem war es bei meinem insgesamt fünften Antreten auf der Ironman-Distanz das erste Mal, dass ich in den Genuss eines Massenstarts kam. Bei IRONMAN-Rennen gibt es dies ja nicht mehr und bei meinem ersten Antreten in Podersdorf 2020 sah das Covid-19-Konzept Einzelstarts vor. Wie bei ca. 200 Startern zu erwarten, war die erste Runde im Badeteich relativ stressig. Gemütlich wurde es erst, als sich das Feld am Anfang der zweiten Runde bereits sortiert hatte, und so konnte ich nach ca. 62 Minuten dem angenehm kühlen Nass wieder entsteigen und nach dem Wechsel die 180km auf dem Rad in Angriff nehmen.
Während des Radsplits passierte dann das, was für Podersdorf typisch ist. In den frühen Morgenstunden beim Start um 7:00 Uhr weht nur ein laues Lüftchen, aber je später es wird, um so kräftiger bläst der Wind. So wurden die fünfeinhalb zu absolvierenden Runden auf den letzten drei Runden ein harter Kampf gegen den Wind und die eigenen negativen Gedanken. Da ich aber bereits aus dem Jahr 2020 wusste, was passieren wird, fiel es mir diesmal deutlich leichter, positiv zu bleiben und das Radfahren einfach hinter mich zu bringen. Außerdem wusste ich, dass ich mit ca. 4000km am Rad in der Vorbereitung auf das Rennen relativ wenige Kilometer gesammelt hatte. Das half mir bereits in der unmittelbaren Vorbereitung auf den Wettkampf, keine großen Erwartungen beim Radfahren aufkommen zu lassen. Nach ca. 5:22 Stunden war der Radsplit aber auch für mich erledigt und ich freute mich, in die Laufschuhe schlüpfen zu dürfen. Sorgen bereitete mit nur die Ungewissheit, was meine Beine noch hergeben würden, nachdem man beim Radfahren in Podersdorf keinen Tritt auslassen kann.
Das Laufen fühlte sich aber von Anfang an wirklich gut an und als ich von der Wechselzone kommend am Zielkanal vorbeilief, sah ich die bisherige Renndauer, nämlich 6:31 Stunden. Damit wusste ich, dass ich mit einer für mich halbwegs normalen Laufleistung mein Maximalziel Sub 10 erreichen konnte. Mit diesen guten „vibes“ ging es für mich also zum ersten von vier Mal in Richtung Illmitzer Hölle. Andererseits wusste ich, dass mich bei der Wende in Podersdorf eine Abordnung des Monkey-Fanclubs, angeführt von meinem Trainer Vincent, meiner Familie und viele bekannte Gesichter erwarten und mich anfeuern werden. Ich hatte also quasi vier Mal zwischen Himmel und Hölle zu pendeln, bis ich ins Ziel einlaufen durfte. Am Ende der dritten Runde hatte ich zwar eine Schrecksekunde, als ich im rechten Hüftbeuger einen stechenden Schmerz verspürte, da ich diesen aber in einer kurzen Gehpause wegmassieren konnte, konnte ich den von Anfang guten Rhythmus auf der Marathondistanz beibehalten und...
...nach 9 Stunden 50 Minuten und 5 Sekunden (Laufsplit 3:19 Stunden) die Ziellinie überqueren. In der Internationalen Wertung bedeutete das den 35. Platz, in der Wertung ÖSTM (m) den 15. Rang. Quasi als i-Tüpfelchen gelang mir in der AK 35-39 als Dritter der Sprung aufs Podest und bei den Wiener Landesmeisterschaften der Gesamtsieg.
Neben mir wagte sich mit Karl Kaudela noch ein weiterer Monkey und ein Urgestein des Triathlonsports auf die Langdistanz. Mit seiner Zeit von 12 Stunden 19 Minuten und 34 Sekunden beendete in der Wertung ÖSTM das Rennen als 36. In seiner AK 60-64 bedeutete das den 3. Platz.

Ergebnisse im Detail:
https://www.pentek-timing.at/results.html?pnr=14161&cnr=1

Thomas Spreitzer
geschrieben von Thomas Spreitzer

Weitere Beiträge