100 X 100m im 50er Becken...
…bloßes Kachel-Zählen war’s keineswegs!
Den ersten Adventsonntag 2023 läuteten 12 Monkeys mit einem Adventschwimmen im Stadthallenbad ein. 100x100m sollten es werden - pro Person, nicht als Staffel wohlgemerkt. Das wäre zu einfach für die Affenbande gewesen, besonders für Lena, Katja und Tamara, die den ganzen Spaß im Freien schon im Sommer ein Mal durchgezogen haben. Lena hat es mit ihrer überzeugenden Art geschafft, 11 weitere für die Winter-Edition 2023 an Board zu holen. So kämpften sich die Monkeys aus ganz Wien durch die Schneemassen und tröpfelten nach und nach gegen 9 Uhr morgens beim Stadthallenbad ein. Die prominente Zurschaustellung von SMTC-Merch bewog eine der beiden Damen am Empfang zu dem Schluss, dass es sich hier um einen der Vereine handle, der an diesem Sonntag Bahnen gebucht hatte. Nachdem aufgeklärt worden war, dass die Gruppe sich zwar über einen Verein kennengelernt hatte, diese Affenansammlung vor ihrer Plexiglasscheibe jedoch nicht offiziell im Namen jenes Vereins zum Trainieren hier wäre, wandelte sich der zunächst skeptische Blick in einen maximalst verwirrten. Im Gegensatz zu der Dame ließen sich die Monkeys nicht beirren und kurze Zeit später standen sie am Beckenrand, wo letzte Details besprochen wurden.
Zwei Bahnen wurden zu ihrem Spielplatz: Auf der einen visierten 6 Monkeys einen 2min Start an, auf der anderen hieß es: Start nach jeweils 2min15. Um allen etwas Erholungszeit zu gönnen und die Zählerei nicht allzu zahlenakrobatisch werden zu lassen, wurde beschlossen, immer nach 10x100m zu rotieren. So konnten alle nach 1000m, die sie Schwimm-Schatten für die übrigen Gruppenmitglieder spendeten, in den Genuß von Schwimm-Schatten-Schwimmen kommen. Die ersten Kilometer verliefen für den Großteil ohne weitere Komplikationen. Lediglich Nicolai musste das Becken noch vor der 5km Marke leider schmerzbedingt verlassen. Die übrigen Monkeys jedoch waren schmerzfrei, voller Adrenalin und Koffein, die Becken sprudelten, das Rotationssystem funktionierte wie eine frisch geölte Fahrradkette. Lediglich einmal geriet es ins Stocken, als einer der Bademeister dieselbe falsche Annahme wie seine Kollegin am Empfang äußerte. Auch diese Bombe konnte entschärft werden, doch von da an wurden die Monkeys jedenfalls unter Beobachtung des Stadhallenbad-Teams gestellt. Die 50x100 Marke sollte eine Finte der Monkeys sein: sie entpuppte sich dann doch bloß als Pause zur Aufrechterhaltung des körpereigenen Wasserhaushalts beziehungsweise als Schlusspunkt für
René und Markus, die es eilig hatten nach Mordor zurückzukehren.
Die zweite Hälfte war ohne Frage für alle die mental aber auch körperlich anstrengendere - nicht sonderlich verwunderlich, dennoch unangenehm. Langsam aber sicher häuften sich die Gel- und Riegelverpackungen am Beckenrand, die Trinkflaschen mit Iso taten es der Körperenergie gleich und gingen langsam zur Neige. Die 2 Minuten Gruppe kämpfte sich wacker durch trotz zwickenden Schultern und ziehenden Hüftschmerzen, wohingegen eine die Schwimm-Nettiquette missachtende Brustschwimmerin die Stimmung etwas verdüsterte. Ihr nachtblau-glitzernder Badeanzug stand in starkem Kontrast zu dem durch das Sonnenlicht in Nuancen von Aquamarin- und Atlantikblau schimmernde Beckenwasser. Beinahe so, als hätte er nicht schon 9km hinter sich, zog Georg sowohl die drei Wiederholungstäterinnen als auch Theresa bei einer konstanten 1:40er Pace hinter sich her. Nach rund 3h20min schlugen dann die Hände der fünf 2-Minuten-Affen ein letztes Mal an das Metallgitter am Beckenrand. Nur wenige Minuten danach hatten
Simone, Johann und Felix von der Nebenbahn es hinter sich gebracht. Besonders als auch Florian diese Spitzenleistung absolviert hatte, lag Euphorie in der Luft, während unter dem “Essen verboten” Schild Sportriegel schnabuliert und über die individuellen Erfahrungen über die 10.000m geschnackt wurde.
Durch das Verlangen nach einer wärmenden Dusche kurzzeitig unterbrochen, wurde das Geplauder auf den Bänken in der Umkleide fortgesetzt. Um die Energiespeicher schnell wieder aufzufüllen, wurde ein Kekse-Buffet eröffnet. Dem Sprichwort “Das Auge isst mit” folgend hätten sie schlechter schmecken sollen, als sie es tatsächlich taten. Beweis dafür war der durch die teils entleerten Keksdosen deutlich leichtere Heimtransport. Nach Hause ging es jedoch nicht ganz ohne Umweg: der wohlig-warmen Dusche sollte ein heißes Häferl Punsch folgen. Die Keks-Labe gab genug Energie, um eine Runde am Weihnachtsmarkt Spittelberg zu drehen, auf der Suche nach den deliziösest aussehenden Schmankerln und den preislich vertretbarsten Punschständen. Um ein gigantisches Punschhäferl als Tisch versammelt, wurde auf den gemeinsamen Erfolg angestoßen und die Schwimm-Saison 2024 mit neuem Enthusiasmus zu planen begonnen.
Für alle, die ein solches Mikro-Abenteuer nun auch ins Auge fassen: eine Sommer-Edition ist in Planung. Die Stadthalle wird gegen das Stadionbad getauscht und nach dem Spaß im Wasser wird nicht Punsch zum Aufwärmen sondern sommerliche Cocktails zum Abkühlen serviert. Man darf sich also auf eine 100x100 Challenge 3.0 freuen!
An dieser Stelle möchte ich mich persönlich bei der überzeugungsstarken, motivierten und motivierenden, mit- und hinreißenden Lena bedanken, die das 100x100 Schwimmen organisiert hat!