Der Sports Monkeys Triathlon Club

Mein 1. Monkeys Triathlon

9. September 2020ca. 7 Minuten Lesezeit

Ich bin auf die Sports Monkeys aufmerksam geworden, als ich letztes Jahr meinen 1.Triathlon in Gerasdorf absolviert und danach einen Freund in Wien supported habe. Die Teamwear ist mir sofort ins Auge gestochen und hat mir auch auf Anhieb gefallen und bei der Suche nach einem Verein war es dann die Homepage, die im Vergleich zu anderen Vereinen sehr überzeugend wirkte. Also habe ich Vincent kontaktiert und Anfang des Jahres begonnen, bei den Schwimmtrainings und viele Wochen später bei den gemeinsamen Radausfahrten mitzumachen.

Mein Ziel war es mit dem Wiener Halbmarathon zu beginnen, danach ein paar kleinere Triathlons (vor allem über die Sprintdistanz) zu finishen, um zum Abschluss in Podersdorf auf der olympischen Distanz zu starten. Der Anfang war nicht einfach für mich, da ich den Schwimmumfang nicht gewohnt war und bei den ersten Trainings immer Krämpfe in den Beinen bekam – außerdem wer macht Stabi-Übungen vor dem Schwimmtraining? Aber ich wurde sehr nett aufgenommen und habe mich schnell im Verein wohl gefühlt.

Dann habe ich mich plötzlich verletzt (shin splints und tractus iliotibialis syndrom beidseits) und konnte/durfte einige Monate nicht laufen, somit war mein 1.Ziel schon sehr bald im neuen Jahr unmöglich geworden. Durch den Lockdown im Frühjahr und den damit verbundenen Komplikationen hat sich meine Diagnose Wochen lang verzögert und ich konnte erst Anfang Juni mit der Physiotherapie beginnen, aber zum Glück gibt es auch in diesem Bereich sehr nette, hilfreiche Kräfte im Verein, die dir auf diesem Weg begleitend zur Seite stehen (Petra, danke noch mal an dieser Stelle für deine Hilfe). Überhaupt schien es, als würde Corona alle meine Ziele zerstören, ein Wettbewerb nach dem anderen wurde abgesagt.

Als sich dieser Nebel lichtete und die Physiotherapie endlich begonnen wurde, war es wieder ein Vereinsmitglied, namentlich Matthias, der nun meinen Trainingsplan schrieb und mich unter seine Fittiche nahm. Auch das war anfangs alles andere als einfach für ihn, weil er pausenlos umdisponieren musste, bis endlich klar war, dass ich nicht beim Mostiman starten werde, obwohl Florian sich nach seinem Sturz sehr dafür eingesetzt hat, dass ich seinen Startplatz überschrieben bekomme. Thiersee kam für mich nicht in Frage, Gerasdorf wurde dann doch noch abgesagt, also blieben noch Wien, Neufeld und Podersdorf als mögliche Bewerbe für meinen 1.Triathlon in diesem Jahr und für den Sports Monkeys Triathlon Club. Schnell war klar, dass es Podersdorf werden würde, und der Trainingsplan konnte endlich darauf ausgerichtet werden. Sprintdistanz war auch klar, weil meine ersten Läufe nach der Verletzung immer wieder zu Beschwerden im Schienbein geführt haben und mehr als 5km für mich unrealistisch schien.

Da ich am Samstag vor dem Wettkampf noch familiäre Verpflichtungen hatte und meine Maturakollegen treffen sollte, war eine Anreise am Samstag unmöglich. Das bedauere ich sehr, da ich gerne ein wenig von dem, was mir in den letzten Wochen/Monaten vom Verein und seinen Mitgliedern gegeben wurde, zurückgeben wollte, in dem ich die Starter der Halb- und Langdistanz vor Ort unterstütze.
Also hieß es am Sonntag: Tagwache 04:00 – kurzes Frühstück und ab zu meinem Schwager, der mich nach Podersdorf fahren würde. Bei der Anreise wurde ich dann immer nervöser, weil ich am Vortag beim Aktivierungsschwimmen den Neo nicht alleine aufmachen konnte, das Schwimmen nicht dem entsprach, was ich schon durch das gute Training mit den Affen gewohnt war zu leisten - erste Zweifel kamen auf, werde ich außerdem 5km durchlaufen können? Ich bin in diesem Jahr noch nie 5km im Wettkampftempo gelaufen…

Kurz vor 06:00 war ich dann vor Ort, Startunterlagen & Leihchip mussten abgeholt und das Bike Check-In gemacht werden. Es blieb noch genug Zeit, um sich mit den örtlichen Gegebenheiten wie Eingänge/Ausgänge in der Wechselzone und meinem persönlichen Wechselplatz vertraut zu machen, als dann plötzlich Rudi, Ralph, Matthias, Moritz und Robert auf dem Pier zum Leuchtturm vor mir standen. Haben sie meine Nervosität gespürt? Auf jeden Fall war sie auf einmal verschwunden, als ich sie sah. Wir konnten noch kurz plaudern bis der Sprecher dann die Athleten in den Vorstartbereich gebeten hatte.

Die letzten 30 Minuten bis zum Start versuchte ich noch die Stimmung aufzusaugen und mich mit ein paar Aufwärmübungen warm zu halten ehe dann um 08:00 der 1.Athlet starten durfte. Dann ging es Schlag auf Schlag, das Startintervall betrug 5 Sekunden, somit war ich mit meiner Startnummer 79 sehr bald an der Reihe. 5-4-3-2-1 und los ging es gleich einmal mit einem kurzen Sprint, um dann sehr schnell in den Rhythmus zu finden. Ich konnte einen nach dem anderen überholen und fühlte mich sehr gut, bis knapp vor dem Ende des swim-splits. Beim Rauslaufen der letzten ~100 Meter passierte mir ein Fehler, der mich noch im Wasser stürzen ließ. Ich muss auf einen Stein gefallen sein, auf jeden Fall schmerzte der rechte Unterarm und das rechte Knie, ich hörte ein Raunen aus dem Publikum und wollte mir nichts anmerken lassen, also lief ich schnell weiter in die Wechselzone. Dort musste ich dann erst einmal pausieren und mich wieder fangen. Kurze Visite, ja es blutet ein wenig, aber es nichts passiert, es geht schon, sagte meine innere Stimme, dann der Wechsel auf das Rad, nach der mounting line hörte ich sie, die Monkeys, wie sie mich anfeuern, ich trete ins Pedal, verspüre einen Stich im Knie, während ich zu ihnen sehe und ihnen thumbs up zeigen wollte, da steuerte ich schnurstracks in die linke Abgrenzung – peinlich dachte ich mir und versuchte so schnell wie möglich aus Podersdorf raus zu kommen….

…. Außerhalb des Ortes musste ich mich nun endlich sammeln, zuerst der Sturz im Wasser, dann dieses Missgeschick, ein paar Mal durchatmen ( richtige Atmung habe ich ja in Alex`s Yogastunden gelernt ), dann sollte einem vernünftigen Triathlonbewerb nichts mehr im Wege stehen. Zu absolvieren war ein Rundkurs auf der L304 Richtung Frauenkirchen und nach einer 90° Kurve vor dem Ort zurück über die Frauenkirchner Straße nach Podersdorf. Keine Anstiege, keine technischen Schwierigkeiten, wenn da nicht der Wind wäre, der anfangs von links hinten, dann kurz von hinten, aber am Retourweg mit voller Wucht von vorne blies. Wieder im Ort angekommen standen sie wieder, mit Glocke, einer Strandflagge, einer Tröte und viel Geschrei, unsere Monkeys. Das war der Moment, wo ich wieder voll fokussiert war. Der zweite Wechsel verlief problemlos und ich konnte auf die Laufstrecke abbiegen, wieder ein Rundkurs, diesmal über die Campingstraße und über den Schrammelkanal eine Schleife zurück zum Ziel. Obwohl ich mir vorgenommen habe, langsam zu beginnen und dann km für km schneller zu werden, bin ich viel zu schnell gestartet und musste dann die kompletten 5 km kämpfen. Die letzten 100-150 Meter konnte ich dank der großartigen Unterstützung unserer Affenbande trotzdem noch zulegen und den Zieleinlauf richtig genießen, während der Moderator Philipp Jelinek meinen Namen erwähnte.

Ich bin in Summe mit meinem Wettkampf mehr als zufrieden, auch weil ich meine Zielzeit von 1:30:00 mit einer Zeit von 1:23:47 deutlich unterbieten konnte und weil ich beim swim split die insgesamt 35. beste Zeit (die 2. meiner Altersklasse) geschwommen bin, was nur durch das viele Training mit den Affen möglich war. Es war insgesamt ein tolles Erlebnis, ein sehr gut organisierter Wettbewerb trotz alle Widrigkeiten wie Corona-bedingten Schutzmaßnahmen und ein richtig geiler Sonntag, auch weil die anderen Affen sehr gute Ergebnisse beim Sprint und später bei der olympischen Disziplin abliefern konnten.

René Stahl
geschrieben von René Stahl

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