Der Sports Monkeys Triathlon Club

HAMBURG WM 1

23. Juli 2023ca. 5 Minuten Lesezeit

Mein erster Start bei einer Triathlon-WM
Rennbericht von Stefanie Rathusky

Triathlons als Zuschauerin habe ich doch einige in den letzten Jahren gesehen. Von der Organisation hat mich der Ironman 70.3 in Zell am See schon beeindruckt, aber die WM in Hamburg 2023 war dann doch nochmal mehr. Noch dazu war ich diesmal nicht als Zuschauerin anwesend, sondern durfte bei der Age-Group 35-39 teilnehmen. Der Triathlon in Ternitz war mein erster Triathlon und dann schaffte ich es doch wirklich, mich für die Sprint-WM in Hamburg zu qualifizieren. Viele haben dort teilgenommen, weil genau das ihr Ziel war, ich habe ihn gemacht, weil ich mir dachte, beim ersten Triathlon im Schwimmbecken zu schwimmen ist vermutlich angenehmer. Dennoch war es für mich doch etwas weniger Überwindung, da ich erst Anfang des Jahres mit dem Schwimmen begonnen habe. Als dann die Nachricht kam, dass ich mich qualifiziert habe und mich rasch entscheiden musste, ob ich nach Hamburg fahren möchte, war ich einerseits stolz, andererseits unsicher, wie ich mich entscheiden soll. Immerhin habe ich fast keine aktive Triathlonerfahrung bzw. habe zu diesem Zeitpunkt noch keinen einzigen Kraulzug im Freiwasser absolviert. Trotzdem entschied ich mich nach einer Nacht drüber schlafen, das Abenteuer Sprint Age-Group WM in Hamburg zu starten. Es waren noch zwei Monate Zeit bis es in die Alster ging. Zwei Monate, die dann doch viel schneller vergangen sind, als ich es dachte. Mein Fokus lag in den zwei Monaten vermehrt auf dem Schwimmen, obwohl ich viel lieber meine Runden am Rad drehe oder die Laufschuhe ausführe.

Je näher der Abreisetag kam, desto aufgeregter wurde ich und manchmal kamen schon kurze Zweifel, ob es nicht vielleicht doch eine Nummer zu groß für mich ist. Aber diese habe ich schnell zur Seite geschoben und mich auf mein Abenteuer gefreut. Gemeinsam mit meinem Papa ging es dann Mittwoch früh mit dem Auto Richtung Hamburg. Die über 900 km gingen dann doch ganz gut zu fahren und wenn man von Klimakleber:innen am Flughafen Hamburg und Zugausfällen/ Verspätungen hörte, vermutlich auch die beste Wahl.

Donnerstag ging es dann für mich mit der U-Bahn zum Jungfernstieg, wo schon alles fleißig aufgebaut war bzw. noch die letzten fehlenden Sachen aufgestellt wurden. Briefing, Startnummernabholung und gemeinsames Gruppenfoto standen am Programm. Bei der Parade der Nationen war dann das erste Mal so richtig ersichtlich, wie viele Österreicher:innen dort waren. Ein schönes Gefühl - auch gemeinsam mit einigen Monkeys durch die Stadt zu gehen. Am Abend ging ich dann noch kurz aufs Fahrrad, nur eine kleine Runde ums Hotel und ich merkte, dass langsam die Aufregung und Vorfreude kamen.

Freitag war es dann soweit, 10:15 war der Check-in für die Starter:innen aus Österreich, auf einer sehr langen Wechselzone geplant. Gemeinsam mit Ingrid (danke für deinen Support bis zum Start) checkte ich die Sachen ein und wir machten noch eine letzte Besichtigung der Wechselzone - wie merke ich mir wo mein Fahrrad dann zu finden ist. 13:30 sollte es losgehen, um 11:00 dann die für mich erlösende Info - Neopren ist erlaubt, die Alster ist kalt genug. Aufgrund meiner doch noch sehr kurzen Schwimmerfahrung, war es für mich eine Erleichterung zu wissen, damit schwimmen zu dürfen. Zugegeben, die cut-off Zeit von 30 Minuten machte mir im Vorfeld doch manchmal Sorgen. Um 13:25 ging es dann in die Alster. Ich bin überhaupt nicht ins Schwimmen reingekommen, ein Ziel war es dann die Bojen zu umkreisen, bevor die nächste Welle mich überholte. Dies gelang mir auch. Nach dem Tunnel und mit dem Ziel vor den Augen ging es dann doch die letzten Meter ganz gut voran. Raus aus dem Wasser und auf die Uhr schauend, dass ich es geschafft habe, machte ich mich auf den Weg zu meinem Rennrad. Raus aus dem Neopren, rein in die Radschuhe, Helm auf und los ging es. Die lange Wechselzone hinunter zum Start der Radstrecke. Die Radstrecke war einfach nur ein Traum - durch die schöne Stadt Hamburg.
Auch wenn die Zuschauer:innen am Straßenrand teilweise überschaubar waren, war es ein tolles Gefühl. Ich fühlte mich gut und konnte endlich das Abenteuer WM so richtig genießen. Die im Briefing angesprochene Steigung war dann doch mehr eine Bodenwelle als eine Steigung ;)
Zurück durch den Tunnel und in die Wende und es ging in die zweiten 10 km - die ebenfalls keine Probleme machten. Nach der zweiten Runde ging es in die Wechselzone. Rein in die Laufschuhe und los auf die letzten 5 km ins Ziel. Auch der Laufkurs war traumhaft und die 5 km vergingen wie im Nu. Es war doch schön, immer wieder andere Österreicher:innen zu sehen. Die letzten Meter konnte ich nochmals auf meine Energiereserven zurückgreifen und noch ein bisschen Tempo ins Ziel zulegen. Dort angekommen, traf ich gleich auf ein paar weitere Monkeys und wir freuten uns einfach, dass wir es ins Ziel geschafft haben.

Mein Ziel war das Ziel und das erreichte ich. Mit einer Zeit von 1:37:20 sogar zu einer für mich mehr als nur zufriedenstellenden Zeit. Danke Hamburg für dieses tolle Erlebnis - war mehr als nur die richtige Entscheidung in den Norden zu fahren.

Es ist schön, dass man diesen Sport zwar alleine macht, aber durch die anderen Monkeys es sich doch wie ein Teamsport anfühlt :)

https://tri.sportsmonkeys.at/news/?id=603

Stefanie Rathusky
geschrieben von Stefanie Rathusky

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